Gisela Benjamin Jürgen Erich

CMS_IMGTITLE[1]Inseln in der Ostsee

Bei unserem Besuch von Mecklenburg-Vorpommern bildeten die zwei großen Ostseeinseln Rügen und Usedom einen Schwerpunkt. Rügen ist die größte Insel Deutschlands und ist durch den Rügendamm und die Rügenbrücke über den Strelasund mit dem Festland bei Stralsund verbunden. Usedom liegt östlich von Rügen und gehört zum Teil zu Polen. Auf deutscher Seite gibt es zwei Festlandverbindungen.

Insel Rügen

Ostseebad Sellin

Beide Ostseeinseln bieten sich hervorragend für einen netten Badeurlaub an. Wir nutzen dies auf Rügen, genau gesagt im Ostseebad Sellin. Die Anfahrt war einerseits recht interessant (über die große Rügenbrücke auf die Insel), andererseits wegen des starken Verkehrs auch recht mühsam. Schlussendlich kamen wir aber gut in Sellin an und fanden auch sogar einen Parkplatz.

Der nördliche Strand von Sellin liegt unterhalb des Hochufers, man muss also einige Höhenmeter hinunter steigen (und beim Rückweg natürlich wieder hinauf) um zur Ostsee zu gelangen. Der Strand ist jedoch sehr sauber und fast zur Gänze aus Sand. Das Wasser war mit 20°C erfrischend, das konnte unsere Männer jedoch nicht vom Bad abhalten. Wir waren zweimal recht lange in den Fluten. Gisela reichte hingegen schon ein Zehenbad.

In mitten des Strandes befindet sich die große Seebrücke mit Restaurant und Tauchgondel (eine solche besuchten wir noch zu einem späteren Zeitpunkt unseres Urlaubs). Natürlich erkundeten wir auch diese kurz. Bevor wir Sellin wieder verließen, besuchten wir noch in der wunderschönen Wilhelmstraße ein Eiscafé. Diese Straße ist der Mittelpunkt des Ortes, es reihen sich prachtvoller Häuser aneinander.

Bergen auf Rügen

In Bergen (Kreisstadt, Hauptort der Insel) bestiegen wir zunächst den nach einem Schriftsteller benannten Ernst-Moritz-Arndt-Turm. Der 27 Meter hohe Turm steht auf dem 91 Meter hohen Hügel Rugard, der höchsten Erhebung der Insel. In unmittelbarer Nähe des Turms befindet sich die nördlichste Sommerrodelbahn Deutschlands, die wir auch gleich mehrmals ausprobierten. Die Bahn ist von der Länge und Steilheit mit den Bahnen aus dem alpinen Gebiet natürlich nicht vergleichbar, dennoch machte es viel Spaß. Die Bremsen sind jedenfalls unnötig.

Nationalpark Jasmund

Der Nationalpark Jasmund ist vor allem wegen dem Kreidefelsen Königsstuhl bekannt. Nach einer eher mühvollen Anfahrt (viel Verkehr) erreichten wir etwas verspätet den großen Parkplatz bei Hagen direkt an der Grenze des Nationalparks. Von da wanderten wir etwa drei Kilometer zur Steilküste. Der Weg gestaltete sich durch einige Quizstationen unterhaltsam. Wir kamen auch an einem Sumpf und einem See vorbei.

Schließlich erreichten wir die Küste und absolvierten zunächst den Rundweg um die Viktoria-Sicht. Von dort hat man den schönsten Blick auf den Königsstuhl. Nach dem Rundweg besuchten wir das Nationalparkzentrum, wo wir eine wirklich exzellente Ausstellung (mit Audio-Guides) über drei Etagen vorfanden. Abschließend begaben wir uns noch direkt auf den Königsstuhl und genossen den Ausblick. Zurück zum Parkplatz fuhren wir aus Zeitgründen mit dem Bus.

Kap Arkona, Fischerdorf Vitt

Nun ging es weiter Richtung Norden bis zum Ende der Insel. Dort befindet sich das Kap Arkona. Auch dieses ist nicht direkt mit dem Auto erreichbar. Dieses stellten wir daher auf einem Parkplatz bei Putgarten ab. Von dort fuhren wir mit der Kap-Arkona-Bahn (Bummelzug) zunächst ins alte Fischerdorf Vitt. Dieses aus wenigen Häusern bestehende Dorf direkt an der Küste versetzt einem in längst vergangene Zeiten. Enge Gassen und Häuser mit Schilfdächern prägen das Ortsbild.

Von Vitt wanderten wir oberhalb der Küste zum Kap Arkona. Bei heftigen Windböen erreichten wir schließlich das Kap. Dort befinden sich zwei Leuchttürme, ein Peilturm, zwei Militärbunker und Überreste der slawischen Jaromarsburg. Wir bestiegen einen Leuchtturm und genossen die doch recht eindrucksvolle Aussicht. Leider kann man vom Leuchtturm nicht direkt die Küste sehen, da sich noch ein Waldstreifen dazwischen befindet.

Zurück zum Parkplatz fuhren wir wieder mit dem Bummelzug. Auf dem Heimweg zu unserem Quartier bescherte uns unser Navi noch eine Überraschung. Es wählte nämlich den kürzesten Weg und dieser führte über die Wittower Fähre. Aber dies machte keine Probleme, es war eine interessante Abwechslung und noch dazu gab es kaum Verkehr auf dieser alternativen Strecke.

Insel Usedom

Eigentlich ist die Insel Usedom die sonnenscheinreichste Gegend Deutschlands. Davon bemerkten wir aber bei unserem Besuch leider nicht sehr. Starker Wind, eher mäßige Temperaturen und hin und wieder sogar Regen prägten das Wetter. Davon ließen wir uns aber nicht beeindrucken. Die Anfahrt erfolgte über die Klappbrücke bei Wolgast.

Die Welt steht kopf

Unsere erste Inselstation war der Ort Trassenheide. Dort befindet sich das Museum "Die Welt steht kopf", ein Haus, das verkehrt herum errichtet wurde. Es ist sehr lustig das Haus von außen zu sehen und sehr interessant sich im Inneren zu Recht zu finden. Es steht wirklich alles auf dem Kopf, nichts wurde vergessen. Wenn man etwas herumexperimentiert, kann man auch ganz tolle Fotos und Videos machen. Wir haben es zumindest probiert.

Hafen Peenemünde

Nachdem wir uns wieder an die normale Welt gewöhnt hatten, fuhren wir weiter nach Peenemünde. Dieser Ort ist vor allem wegen der Heeresversuchsanstalt bekannt, wo bis zum zweiten Weltkrieg Raketenexperimente durchgeführt wurden. Mittlerweile gibt es dort eine große Museumslandschaft.

Unser Ziel war der Hafen. Dort liegt nämlich das U-461, ein U-Boot aus sowjetischer Zeit. Dieses aus den 1960er Jahren stammende Boot war bis 1988 im Dienst und dient nun als Museum. Bei einem Gang durch den Rumpf des Bootes erlebt man auf eindrucksvolle Weise die sehr schlechten Arbeitsbedingungen der Besatzung mit. Es ist fast nicht zu glauben, dass die Seeleute in diesem Boot die langen Fahrten aushielten. Wir waren nach dem kurzen Rundgang erleichtert, wieder an der Oberfläche zu sein.

Bevor wir Peenemünde wieder verließen, schlenderten wir noch etwas durch den Hafen. Wir sahen dabei einige größere Schiffe, aber auch einige Imbissstände. Da konnten wir nicht einfach weitergehen.

Mölschow

Ein weit weniger bekannter Ort ist Mölschow. Wir besuchten dort die "alte Gutsanlage". Unter dem Namen "Usedom Aktiv" wurde ein kreatives Zentrum gegründet. Uns interessierten vor allem die in der Remise befindliche Carrera-Rennbahn und die daneben aufgestellte große Modelleisenbahn. Man kann dort sogar mit den Rennautos fahren, wir beließen es aber beim Zuschauen.

Streckelsberg

Nach so vielen Museen war es nun wieder Zeit für etwas Natur. Dazu fuhren wir in den Ort Koserow und wanderten auf den Streckelsberg. Diesen als steil beschriebenen Weg konnten wir in wenigen Minuten bewältigen. Als mittlerweile Schneeberg-erfahrene Wanderer würden wir den Weg nicht unbedingt als schwierig bezeichnen. Aber egal, oben angenommen, hatten wir einen tollen (wenn auch etwas von den Bäumen gestörten) Ausblick auf die Ostsee. Da es dort einen Lehrpfad im Wald gab, folgten wir diesem noch etwas und kamen zu weiteren Aussichtspunkten auf die Küste.

Bockwindmühle Pudagla

Unser Weg zurück zu unserem Quartier führte uns noch bei der Bockwindmühle Pudagla vorbei. Die erstmals 1693 erwähnte Mühle steht auf einer Anhöhe. Da wir bei der Mühle nur zufällig vorbeikamen, erwischten wir sie natürlich nicht während der Öffnungszeiten. So mussten wir uns mit dem Anblick von außen zufrieden geben, der war aber auch interessant. Danach fuhren wir weiter und verließen die Insel Usedom über die Klappbrücke bei Zecherin.

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