Mecklenburg-Vorpommern
Anreise
Der erste Tag unseres Urlaubs stand ganz im Zeichen der Anreise. Am späten Nachmittag brachen wir von daheim auf Richtung Wien. Es ging zum Westbahnhof, wo unser Auto auf den Zug Richtung Hamburg verladen wurde. Danach machten wir es uns in unserem Abteil im Liegewagen gemütlich. Natürlich ist die "Gemütlichkeit" eines Liegewagens nicht mit einem Hotelzimmer zu vergleichen, aber dafür legt man immerhin viele Kilometer zurück. Nach einem einfachen Frühstück im Zug erreichten wir um 8 Uhr den Endbahnhof Hamburg Altona. Kurze Zeit später saßen wir auch bereits wieder in unserem Auto und los ging die Reise in Richtung erste Station.
Mit der ersten Station erreichten wir auch das erste Bundesland, in dem wir bei diesem Urlaub länger blieben, Mecklenburg-Vorpommern. Es erstreckt sich von der ehemaligen innerdeutschen Grenze bis nach Polen und deckt die gesamte Ostseeküste der ehemaligen DDR ab. Mecklenburg-Vorpommern existiert in der heutigen Form erst seit der deutschen Wiedervereinigung. Davor war es in mehrere DDR-Bezirke aufgeteilt. Wir erkundeten dieses Bundesland von unserem Quartier, dem Hotel Alcedo in Levenhagen nahe Greifswald aus. Es war eine nette Unterkunft mit angeschlossenem Sport- und Wellness-Zentrum. Auch das Zimmer war in Ordnung, wenn es auch nicht dem von uns eigentlichen Reservierten entsprach.
Grenzhus in Schlagsdorf
Das direkt an der ehemaligen innerdeutschen Grenze liegende Dorf Schlagsdorf wurde von ebendieser stark geprägt. Es lag nämlich im Sperrgebiet östlich der Grenze und konnte somit nur mit spezieller Erlaubnis besucht werden. Für die Einwohner war dies eine sehr schwere Zeit. Dies dürfte auch der Grund für die Einrichtung eines speziellen Grenzmuseums mit dem Namen "Grenzhus" gewesen sein.
Das Museum zeigt die Geschichte der Grenze hautnah und lässt mit vielen Ausstellungsstücken die Vergangenheit auferstehen. Neben den Museumsräumen gibt es auch eine Außenausstellung, wo der ehemalige Grenzstreifen original nachgebildet wurde. Natürlich schauten wir uns das Museum und den Grenzstreifen genau an.
Rosengarten in Groß Siemen, Abstecher zur Ostsee
Nach einem Museum folgte Natur. Rund um das Gutshaus Groß Siemen gibt es einen tollen Garten mit über 3500 Rosenpflanzen. Vor allem für Gisela war dies ein tolles Erlebnis - auch wenn die meisten Rosen derzeit nicht blühen. Neben Rosen gab es auch kleine Wälder, Springbrunnen und Bäche.
Nachdem wir noch etwas Zeit hatten und die Ostseeküste nicht weit war, machten wir einen kurzen Abstecher zur Ostsee, und zwar zum ältesten Seebadeort Deutschlands Heiligendamm. Da wir dort jedoch keinen einzigen freien Parkplatz fanden, fuhren wir in den Nachbarort Börgerende-Rethwisch, wo wir dann auch erstmals unsere Füße in das Wasser der Ostsee setzten. Dieses war gar nicht so kalt, wir verzichteten aber trotzdem auf ein komplettes Bad.
Irrgarten und Schloss Dargun
Weiter ging es in die Stadt Dargun. Zunächst besuchten wir dort einen toll angelegten Irrgarten. Jürgen und Benni versuchten mit guter Taktik den richtigen Weg zu finden, was auch ausgezeichnet gelang. Sie erreichten bereits nach kurzer Zeit den in der Mitte des Labyrinths liegenden Pavillon. Danach mussten wir aber auch wieder rausfinden, aber auch das war kein allzu großes Problem.
Nun ging es weiter zum Schloss bzw. genauer gesagt zu einer Ruine eines 1172 gegründeten Zisterzienserklosters. Nach der Säkularisierung des Klosters im Jahre 1552 übernahmen Fürsten das Kloster und bauten es zum Schloss um. In den letzten Kriegstagen des zweiten Weltkrieges fielen Schloss und Klosterkirche einem Brand zum Opfer. Die bereits ein wenig sanierte Brandruine besichtigten wir. Zwar fehlen das Dach und die Fenster, aber es ist doch sehr imposant zu erkennen, wie groß dieser Bau war bzw. noch immer ist.
Stralsund
Die Hansestadt Stralsund liegt am Strelasund, einer Meerenge der Ostsee, und wird auf Grund ihrer Lage als Tor zur Insel Rügen bezeichnet. 1234 erhielt Stralsund das Stadtrecht. Die historische Altstadt gehört seit 2002 zum UNESCO-Welterbe. Genau diese Altstadt wollten wir sehen. Den ersten Eindruck bekamen wir am Alten Markt. Dort thront das Rathaus mit seiner eindrucksvollen Fassade. Sehr interessant fanden wir auch den Hafen, von wo man einen schönen Ausblick auf die riesige Rügenbrücke hat. Einige große Schiffe konnten wir dort ebenfalls bewundern.
Aber auch die zahlreichen Kirchen aus Backstein tragen Ihres zu dem tollen Stadtbild bei. Die Marienkirche bleibt uns vor allem auf Grund ihres hohen Turms in Erinnerung. Über von Benni gezählten 366 Stufen haben wir nämlich diesen Turm erklommen und genossen von oben eine atemberaubende Aussicht auf die wunderschön gelegene Hansestadt.
Greifswald
Nur rund 30 km südlich von Stralsund liegt die Universitäts- und Hansestadt Greifswald. Sie liegt zwischen den Inseln Rügen und Usedom an der Mündung des Flusses Ryck in die Dänische Wiek, eine Bucht des Greifswalder Boddens. Auch die Altstadt von Greifswald ist sehr sehenswert. Ebenso wie in Stralsund dominieren die Backstein-Gebäude.
Wir besuchten unter anderem die Universität mit Sternwarte (leider nur von außen) und den Markplatz mit dem Rathaus. Danach ging es in die Hafengegend rund um den Stadtteil Wieck. Die bekannteste Sehenswürdigkeit hier ist die aus dem Jahre 1887 stammende Holzklappbrücke. Glücklicherweise war sie bei unserem Besuch gerade geöffnet, so dass wir den Vorgang und die Schiffpassagen miterleben konnten. Abschließend fuhren wir noch bei der bekannten Klosterruine Eldena vorbei.
Mühlenstadt Woldegk
Die Mühlenstadt Woldegk befindet sich im südöstlichen Teil des Bundeslandes bereits nahe der Grenze zu Brandenburg. Auf dem Mühlenberg entstand 1587 eine erste Bockwindmühle. Zwischenzeitlich gab es in der Stadt sieben Mühlen. Mittlerweile ist zwar keine Mühle mehr im Betrieb, es gibt jedoch ein Mühlenmuseum, wo man zwei Mühlen besichtigen kann. In einer Mühle wurden wir von einem sehr freundlichen Mann empfangen und fachkundig durch die Mühle geführt.
Wir bestiegen zwei Mühlen und bei einer konnten wir sogar sehen, wie sie sich dreht und die Windkraft in der Mühle weitergeleitet wird. Jürgen und Benni lernten bei einigen Experimenten die Hebelwirkung kennen. Passend zu den Mühlen gab es auch ein großes Mühle-Spiel am Boden, welches wir natürlich auch ausprobierten.