Gisela Benjamin Jürgen Erich

Nördliches Cornwall und Devon

Unsere zweite England-Woche verbrachten wir im Südwesten. Von unserer Ferienwohnung im Hengar Manor Country Park im kleinen Dorf St Tudy aus machten wir vor allem Ausflüge innerhalb des Cornwall sowie in die benachbarte Grafschaft Devon. Auf dieser Seite berichten wir über die eher nördlicheren Ziele in dieser Woche.

Dartmoor und die Klapperbrücke

Das Dartmoor ist eine sehr bekannte Hügellandschaft auf einem großen Granitmassiv in der Grafschaft Devon. Die überwiegend aus Mooren und Heiden bestehende Landschaft ist aus vielen Filmen als düstere und nebelverhangene Moorlandschaft bekannt. Zwar fehlte bei unserem Besuch der Nebel (es war erstmals in unserem Urlaub wirklich sommerlich), aber das Geheimnisvolle an der Gegend war spürbar.

Wir fuhren aber nicht nur durch das Dartmoor, wir blieben auch ein paar Mal stehen – mehrmals unfreiwillig wegen Schafen und Kühen auf der Fahrbahn. Einen geplanten Halt gab es dann bei der Klapperbrücke von Postbridge, einer aus dem 13. Jahrhundert stammenden Steinplattenbrücke in sehr schöner Landschaft.

Eine mystische Ruine

Im 13. Jahrhundert ließ Richard von Cornwall eine Burg direkt auf einer Halbinsel an der westlichen Küste Cornwalls errichten. Da der Ort strategisch nicht viel Sinn machte, dürften wohl eher repräsentative Gründe dafür ausschlaggebend gewesen sein. Der Erbauer wollte offensichtlich im Sog der damals gerade kursierenden Artussage berühmt werden. Laut dieser Sage wurde König Artus hier gezeugt.

Heute ist von der Burg Tintagel nicht mehr viel übrig. Einige Grundmauern zeugen von den verschiedenen Gebäuden. Dass dieser Ort dennoch auf alle Fälle einen Besuch wert ist, liegt wohl eher an der tollen Lage auf einer nur mit einer schmalen Landbrücke verbundenen zerklüfteten Halbinsel. Hier kann man sich wirklich austoben und tolle Ausblicke genießen. Genau das taten auch wir, wenn wir auch teils von Nebel behindert wurden (aber das ist ja auch wieder sehr britisch).

Wanderung am Naturhafen

Wenn man im kleinen Küstenort Boscastle steht, könnte man meinen, man wäre in Norwegen. Der Naturhafen von Boscastle gleicht nämlich einem Fjord, das Meer schneidet in einem steilen Tal tief ins Land hinein.  Genau diesen Einschnitt erkundeten wir auf Wanderwegen und standen dabei öfters nahe am Abgrund. Entsprechend spektakulär waren auch die Ausblicke, die wir sehr genossen.

Vom Tal der Felsen zur Wasserbahn

An der Nordküste von Devon (gegenüber der Südküste von Wales) liegt der kleine Ort Lynton und nicht weit davon entfernt befindet sich das Valley Of Rocks also das Tal der Felsen. Von diesem Tal führt eine vier Kilometer lange Rundwanderung zur Küste und nach Lynton. Bei sehr sommerlichem (also heißem) Wetter machten wir uns auf den Weg.

Das Tal ist von vielen Felsvorsprüngen gekennzeichnet (daher wohl auch der Name) – eigentlich eine sehr gute Filmkulisse. Nach wenigen Minuten erreichten wir die Küste, jedoch nicht auf Meeresniveau sondern rund 50 Meter darüber auf einem Pfad. Dieser führte uns zu tollen Ausblicken und schließlich in den Ort Lynton.

In Lynton gibt es eine Besonderheit, eine Wasser-Ballast-Bahn. Dabei handelt es sich um eine mit Wasser betriebene Standseilbahn, die 150 Meter Höhenunterschied bei 57% Gefälle überwindet. Mit der Cliff Railway (so der Name dieser Bahn) fuhren wir von Lynton in den direkt an der Küste gelegenen Ort Lynmouth und danach auch wieder zurück. Dazwischen begaben wir uns ans Meer bzw. zwei von uns (Benni und Erich) auch mit den Füssen ins Meer.

Nach der Bergfahrt mit der Wasserbahn stärkten wir uns in einem Kaffeehaus. Dabei kam es zu einer Premiere, Gisela bestellte sich zum ersten Mal eine südwestenglischen Spezialität, einen "cream tea". Auf Grund ihrer Reaktion konnte man erkennen, dass es nicht ihre Lieblingsspeise werden wird ...

Fußball und Golf

Vor zwei Jahren spielten wir bei einem Salzburg-Urlaub erstmals Fußballgolf. Dabei gilt es mit einem Fußball per Fuß auf Bahnen verschiedene Hindernisse zu überwinden um den Ball im Loch zu versenken. Eher zufällig erfuhren wir, dass es auch nicht weit von unserem Quartier hier im Cornwall eine Möglichkeit für diese Beschäftigung gibt. Kurz entschlossen nahmen wir es in unser Programm auf und heute ging es bereits los, und zwar in die Stadt Saint Austell an der Südküste Cornwalls.

Am Rande der Stadt liegt das Fußballgolf-Gelände mit zwei Parcours zu je 18 Bahnen. Wir entschieden uns für eine der beiden Runden und nach einer kurzen Einführung versuchten wir uns schon beim ersten Loch. Es lief unterschiedlich gut, manche Bahnen besser, dafür andere wiederum katastrophal. Schlussendlich gewann Jürgen die Gesamtwertung vor Benni.

Baden im Ozean

Der Ort Newquay an der Nordküste sticht sofort durch sein mediterranes Flair ins Auge. Man könnte glauben, man wäre an einem kleinen südlichen Küstenort. Sogar Palmen konnten wir erkennen. Zwölf Strände befinden sich in diesem Ort und seiner Umgebung. Wir haben uns für den Lusty Glaze Beach entschieden und lagen damit nicht so schlecht. Eine von hohen Felsen umgebene Bucht mit Sandstrand beeindruckte uns sehr.

Nun war es aber Zeit ins Wasser zu gehen. Für drei von uns war es das erste Bad in einem Ozean (nur Erich kann schon alle drei Ozeane vorweisen), und zwar ein recht erfrischendes. Gisela gab sich mit einem Fußbad zufrieden, die drei Männer machten sich hingegen auf zu den Wellen. Einige höhere Wellen machten sehr viel Spaß. So viel, dass die Temperatur des Wassers gar nicht mehr so ins Gewicht fiel.

Natürlich genehmigten wir uns auch eine Stärkung im Strandrestaurant. Danach mussten wir jedoch recht rasch wieder zu unserem Platz zurück, denn die einsetzende  Flut gefährdete unsere Sachen. Man glaubt gar nicht, welch große Unterschiede es hier am Atlantik zwischen den Gezeiten gibt.

Übersichtskarte

England 2016: N�rdliches Cornwall und DevonStepMapEngland 2016: N�rdliches Cornwall und Devon

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