Wandern und Spazieren
Neben dem Besuch vieler Museen und Sportstätten unternahmen wir auch einige Wanderungen und bummelten durch Städte und Dörfer.
Drei Länder treffen sich
Noch während der Anreise absolvierten wir unser erstes Ziel in den (in diesem Gebiet gar nicht so niedrigen) Niederlanden. Kurz nach der Überquerung der deutsch-niederländischen Grenze bei Aachen kehrten wir wieder zur Grenze zurück, und zwar zu einem Punkt, wo sich aktuell gleich drei Länder treffen, nämlich neben den Niederlanden und Deutschland auch noch Belgien (bis 1919 war es mit Neutral-Moresnet sogar ein Vierländerpunkt). An diesem Punkt gibt es neben zwei Aussichtstürmen auch noch Gastronomie sowie ein Labyrinth (haben wir aber aus Zeitgründen dann nicht mehr gemacht).
Wenige Meter vom Dreiländerpunkt entfernt, befindet sich der Vaalserberg, die mit 322 Metern Seehöhe höchste Erhebung der Niederlande (genauer gesagt von deren Europäischen Teil).
Alles Käse
Der Käse ist mit den Niederlanden eng verbunden. Früher gab es in vielen Ortschaften eigene Käsemärkte (Kaasmarkt), wo die Bauern ihren Käse an Händler verkauften. Um den Touristen einen Einblick in diese Tradition zu geben, werden heute noch in den bekanntesten Käse-Gebieten Käsemärkte abgehalten.
Wir nahmen an dem Kaasmarkt in Edam teil (richtig, von dort kommt der Original-Edamer). Dabei bringen die Käsebauern mit Booten ihren Käse zum Markplatz, wo der Käse dann gehandelt wird. Die ganze Veranstaltung dauert zwei Stunden und gleicht einem Volksfest. Auch wenn das alles nur speziell für Touristen gemacht wird, ist es durchaus interessant, das mal gesehen zu haben.
Enge Gassen im alten Fischerdorf
Edam bildet mit Volendam eine Gemeinde. Somit hatten wir vom Kaasmarkt nicht weit zu fahren, um zu dem alten Fischerdorf zu gelangen. Wir bummelten durch die engen Gassen und genossen die Atmosphäre. Je näher wir ins Zentrum kamen, umso belebter wurden jedoch die Straßen. Viele kleine Geschäfte direkt an der Uferpromenade versprühten südländisches Flair.
Zu Fuß durch die Hauptstadt
Die niederländische Hauptstadt Amsterdam erkundeten wir auf dem Wasser (siehe Grachtenrundfahrt) und zu Fuß. Unseren Stadtbummel starteten wir beim Hauptbahnhof und gingen von dort ins Rotlichtviertel, wo wir uns das Prostitutionsmuseum anschauten. Danach erreichten wir den bekannten Hauptplatz Dam. Dort befinden sich u.a. der königliche Palast und die Nieuwe Kerk. Unsere nächste Station war der Blumenmarkt. Gleich daneben stärkten wir uns kurz amerikanisch bevor wir dann in Richtung nächster und letzter Station aufbrachen (siehe Heineken Brauerei). Bereits zwei Tage zuvor besuchten wir das Schifffahrtsmuseum (siehe hier) sowie die Johan-Cruyff-Arena (siehe hier).
19 Mühlen auf einmal
So klein die Ortschaft Kinderdijk auch ist, so bekannt ist sie weltweit, sie beherbergt nämlich ein UNESCO-Welterbe, und zwar die Mühlen von Kinderdijk. Hierbei handelt es sich um insgesamt 19 Windmühlen, die in drei Gruppe entlang von Wasserwegen im 18. Jahrhundert errichtet wurden. Der Sinn der Windmühlen lag darin, das Wasser aus den Poldern (trockengelegte Gebiete) zu befördern. Heutzutage sind die Mühlen nur mehr eine Attraktion, deren Aufgaben übernehmen mittlerweile Elektropumpen.
Zunächst besuchten wir zu Fuß zwei Mühlen. Danach nahmen wir an einer Bootsfahrt teil, um die weiteren Mühlen zu sehen. Gerade vom Wasser aus bietet sich ein toller Blick auf die Mühlen.
Grenzgänger
Der Besuch der Gemeinde Baarle-Nassau machte uns zu Grenzgängern. Das Besondere an diesem Ort ist der komplizierte Grenzverlauf zu der belgischen Gemeinde Baarle-Hertog. Auf Grund von mittelalterlichen Verträgen verläuft die Grenze teilweise mitten durch Häuser, es gibt aber auch zahlreichen Enklaven und Unterenklaven (also wo ein belgisches Gebiet von einem niederländischen vollkommen umgeben ist oder umgekehrt und sich darin eventuell noch ein Gebiet des jeweils anderen Landes befindet).
Wir bummelten durch die Ortschaft, suchten ein paar Geocaches und überquerten dabei sicher zumindest zehnmal die Grenze zwischen den Niederlanden und Belgien. Auch ein Haus mit zwei Hausnummern (einmal Niederlande und einmal Belgien) entdeckten wir, dabei geht die Grenze genau durch die Eingangstür. Für eine Kaffeejause wählten wir ein niederländisches Lokal.
So stellt man sich die freien Grenzen in Europa vor. Gut, dass wir hier nicht die österreichisch-deutsche Grenze haben, denn sonst würde es hier nur so vor Grenzpolizisten wimmeln…