Sommerliche Draisinentour
Die Burgenlandbahn verband die ungarischen Städte Sopron (Ödenburg) und K?szeg (Güns) und durchquerte dabei das Mittelburgenland. Anfang der 1950er Jahre wurden Teile der ungarischen Strecke still gelegt. Die Bahn von Sopron bis Oberpullendorf war noch länger in Betrieb, seit dem Sommer 2013 wurde jedoch der Personenverkehr ab Deutschkreutz südwärts komplett eingestellt (Güterverkehr soll es angeblich gelegentlich noch geben).
Mittlerweile wurde jedoch ein guter Ersatz für die Personenzüge gefunden, Fahrraddraisinen befahren nun die rund 23 Kilometer lange Strecke zwischen den Bahnhöfen Oberpullendorf und Neckenmarkt-Horitschon (an geraden Tagen umgekehrt). Bereits seit längerer Zeit hatten wir uns eine Draisinentour vorgenommen, schafften es jedoch nie. Jetzt war es aber soweit, wir nutzten einen heißen Sommertag zu einer - auf Grund des burgenländischen Familienpasses recht günstigen - Fahrt.
Start in Oberpullendorf
Kurz nach 9 Uhr traten wir mit zwei Autos die Fahrt ins Mittelburgenland an - zwei Autos deswegen, da wir ein Auto am Endbahnhof in Horitschon abstellten um nach der Tour wieder zurück zum Startbahnhof zu gelangen (wer nur mit einem Auto kommt, kann ein Shuttle-Service nutzen). Nach einer kurzen Einweisung in Oberpullendorf erhielten wir unsere Draisine und ab nun hieß es alle Kraft in die Pedale. Zunächst erreichten wir das Töpferdorf Stoob (dort gibt es auch die erste gastronomische Station, das "Magazin" hatte aber geschlossen) und anschließend Neutal.
Vom Kraftaufwand ist das Fahren einer Draisine etwa mit einem Fahrrad vergleichbar. Bei unserer Draisine gab es zwei Plätze zum Treten und eine Bank für die anderen zwei. Jedenfalls hatten wir genügend Platz, auch unser Proviant wurde gut verstaut. Entlang der Strecke gibt es zahlreiche Bahnübergänge, wobei bei den kleinen man einfach langsam drüber fährt, während wir bei den größeren Übergängen Schranken öffnen mussten. Zwei Kreuzungen mit stärker befahrenen Straßen waren mit elektrischen Schranken versehen.
Halbzeit
Ziemlich in der Mitte der Strecke liegt Markt St. Martin. Am dortigen Bahnhof machten wir eine kurze Pause, Jürgen und Benni stärkten sich mit einem Eis bei dem Gastbetrieb "Mittelstation". Auch fanden wir in Bahnhofsnähe einen Cache, übrigens einer von sechs, die wir während und nach der Draisinentour aufsuchten. Nach Markt St. Martin folgte der anstrengendste Teil der Tour, bei Weppersdorf liegt nämlich der höchste Punkt der Strecke. Wir schafften aber schlussendlich problemlos die Steigung.
Nur mehr bergab
Nun kommt der gemütliche Teil. Teilweise ziemlich rasant sausen wir die bergab führenden Gleise hinunter vorbei an Lackenbach (Schloss mit Natur-Erlebnismuseum), Unterfrauenhaid und Raiding (Geburtsort von Franz Liszt). Treten war nur mehr selten erforderlich. Auf diese Weise erreichten wir recht schnell Lackendorf. Dort war unser nächster Halt, konkret bei der Bahnhofsbäckerei, wo wir uns die verdienten Eisbecher holten.
Nun war das Ziel nicht mehr fern. Nach wenigen Minuten erreichten wir den Bahnhof Neckenmarkt-Horitschon. Mit unserem dort anfangs abgestellten Auto ging es zurück nach Oberpullendorf und dann nach Hause. Damit endete ein toller Ausflug mit Action und ein wenig Kraftanstrengung.
Übersichtskarte