Zug, Rad, See und Schätze
Bei der Suche nach einer geeigneten Strecke für eine Tagesradtour hatten wir die Idee mit den Zug ein Stück Richtung Neusiedl zu fahren und dann mit dem Rad entlang des bekannten Neusiedler See-Radweges B10 wieder zurück. Nach dem das Radfahren allein für uns nicht genug war, kombinierten wir es auch noch mit ein wenig Geocaching. Aber alles der Reihe nach.
Zunächst mit dem Zug ...
Um 9 Uhr brachen wir drei Männer (Gisela war arbeiten) von daheim auf. Zunächst ging es mit dem Rad zum Bahnhof Wulkaprodersdorf, wo wir dann um 9.32 Uhr mit dem Zug bis zur Haltestelle Schützen (nicht Bahnhof!) fuhren. Hier mussten wir uns zunächst etwas orientieren und den Plan ändern, da wir eigentlich den Ausstieg bei einer anderen Haltestelle planten. Wir sich später herausstelle, wurde diese in Plänen aus 2009 noch eingezeichnete Stelle bereits vor über 20 Jahren aufgelassen.
... dann mit dem Rad
Nun gut, nachdem wir dann halt mit dem Rad die restlichen Kilometer bis zur geplanten Ausstiegsstelle gefahren waren, ging es endlich richtig los, wir erreichten den Radweg B10. Bei der Wulkabrücke fanden wir auch bereits unseren ersten Schatz. Umgeben von weiten Feldern führt der Weg nach Oggau. Kurz nach dem Campingplatz machten wir einen kurzen Halt bei der Seekaserne oder besser gesagt bei der ehemaligen Seekaserne. Erich verbrachte dort sieben Monate seines „äußerst spannenden“ Präsenzdienstes. Von der Kaserne war jedoch nur mehr das Wachhäuschen übrig, alle anderen Gebäude wurden bereits dem Erdboden gleich gemacht.
Tolle Aussicht auf den See
Von Oggau nach Rust gibt es zwei Varianten des B10, eine flache und eine steile. Nachdem unser nächster Schatz direkt an der steilen Strecke liegt, mussten wir auch diese nehmen. Entsprechend atemlos erreichten wir die Oggauer Weinlaubenkuppel, wo wir jedoch mit einem tollen Ausblick auf den Neusiedler See belohnt wurden. Den Schatz fanden wir nach kurzer Zeit. Noch vor Rust fanden wir den nächsten Schatz bei der Hubertuskapelle fast direkt am Radweg.
In Rust hielten wie uns nicht länger auf, und so war unser nächstes Ziel Mörbisch. Freilich galt es davor noch einen Schatz zu suchen. Die Suche führte uns zu einem historisch sehr interessanten Bau, der Stoabiaglhittn. Hierbei handelt es sich um die einzige in Mörbisch noch erhaltene Unterkunft der mittelalterlichen Feldhüter, die rund um die Uhr die Weingärten bewachten um diese vor Schädlingen (wie z.B. Vögel) und Räubern zu schützen. Den Schatz fanden wir nach kurzer Zeit. Nun hatten wir uns aber eine Stärkung verdient. Dazu kehrten wir in Mörbisch in ein Gasthaus ein.
Auf in die Berge
Voller Elan begaben wir uns auf das letzte Stück unserer Radtour. Wir verließen den B10 und verabschiedeten uns damit auch vom Neusiedler See und den flachen Wegen. Ein recht steiler Anstieg ließ uns bereits erahnen, was uns auf den nächsten Kilometern entlang des B31 (Verbindung zum Koglradweg B30) erwarten wird. Doch es gab dafür auch Belohnungen durch mehrere tolle Aussichtsplätze und gleich zwei Schätze (einen bei einer Art Weintempel noch im Mörbischer Ortsgebiet und einen direkt beim Rastplatz Panoramablick) entlang der Steigungen.
Nach dem wir endlich oben angekommen waren, ging es zunächst wieder kurz bergab. Wir erreichten die ungarische Grenze und der Radweg folgte einige Zeit exakt dieser Grenze. Auf diese Weise gelangten wir zum Grenzübergang bei St. Margarethen. Dieser erlangte im August 1989 weltweite Berühmtheit durch die Flucht zahlreicher DDR-Bürger. Diesem Ereignis widmet sich auch ein Denkmal und zahlreiche weitere interessante Dinge (Wachturm, Stacheldrahtzaun) direkt an der Grenze. Nur wenige Meter davon entfernt fanden wir den letzten Schatz für heute. Einen weiteren Schatz einige hundert Meter von der Grenze weg konnten wir leider trotz intensiver Suche nicht aufspüren.
Die letzte Etappe
Jetzt stand „nur“ mehr der Heimweg auf dem Programm. Diese letzten Kilometer unterschätzten wir jedoch gewaltig bei unserer Planung. Es ging stetig bergauf und wir hatten bereits rund 40 Kilometer in den Beinen. Kurz gesagt: Es dauerte viel länger als geplant und wir mussten einige Pausen einlegen. Mit viel Krampf schafften wir es aber schlussendlich über Klingenbach und Zagersdorf heim nach Antau, wo wir gegen 18 Uhr bereits von Gisela empfangen wurden. Wir sind sehr stolz auf über 50 zurückgelegte Kilometer und sieben gefundenen Schätzen.
Übersichtskarte