Tag 5, Donnerstag, 12. Mai
Es kommt wie es kommen musste. Leider hat sich der Wetterbericht nicht geirrt. Es steht uns der nasseste Tag der Tour bevor. Bereits am Morgen regnet es in Strömen. Aber wir sind ja ausgerüstet, wir haben Regenschutz für uns und unsere Taschen. All das legen wir an und schon geht es los.
Witterungsbedingt bekommen wir heute von der Landschaft nicht sonderlich viel mit. Wir konzentrieren uns auf die Fahrt. Nicht dass das schlechte Wetter schon genug Übel wäre, ist auch der Radweg nach sechs Kilometer beim Schloss Neudenstein wegen eines Hangrutsches gesperrt. Wir dürfen eine weite Umleitung fahren und erreichen den Radweg wieder bei Völkermarkt. Dort machen wir auch gleich die erste Pause im Trockenen (unter dem Dach einer Tankstelle).
Am heutigen Tag sehen wir die Drau nicht so oft, da sich der Radweg meist in einigem Abstand vom Fluss dahinschlängelt. Eine Drauüberquerung ist jedoch imposant, von der Jörg Haider-Brücke (früher als Lippitzbachbrücke bekannt) haben wir einen tollen Blick auf den fast 100 Meter darunter liegenden Fluss.
Nach einer Rast bei Aich wird es abermals spannend. Wir stehen vor dem Abgrund, aber glücklicherweise führt die Hängebrücke Santa Lucia darüber. Glück ist aber relativ, denn Gisela ist nicht sehr erfreut darüber, eine Schlucht in einer Höhe von 60 Metern zu überqueren. Aber sie schafft es und so können wir den weit unten fließenden Feistritzbach hinter uns lassen.
Gut, dass wir in den letzten Tagen schon so viele Kilometer zurückgelegt haben, so müssen wir heute bei Regen nur 52 machen und erreichen daher doch recht früh unser Quartier im Grenzort Lavamünd. Die nette Gastgeberin lässt uns aber dennoch bereits in unser Zimmer. So können wir in Ruhe trocken werden. Das heutige Abendessen kommt vom Supermarkt, wir wollen heute nicht mehr essen gehen.